Samstag, 29. Dezember 2012

Surfer,Hippies und der Christbaumkugelalgorythmus


Tag 15 (Byron Bay – Nimbin)

Wir hatten hohe Erwartungen an das Surferparadies Byron Bay, hatten von tollen Stränden, allen möglichen Surfvarianten zum ausprobieren und bestaunen und hippen Bars gehört. Und was war? REGEN! Und nicht so ein bisschen Mädchengefizzel, nein, es war als stünde man unter dem Auslaufstöpsel des Pazifik. Den ganzen Tag! Wir hatten morgens grade noch Gelegenheit den östlichsten Punkt Australiens trocken zu erklimmen. Der anschließende Strandausflug musste wetterbedingt dann aber gegen eine Shoppingtour eingetauscht werden. Nach kurzer Möglichkeitenerörterungssitzung im freien W-Lan unter dem goldenen M stand der Alternativplan fest: Wir fahren in das Hippidorf Nimbin. Ein kleines buntes Nest mit lauter Batiktüchern, Duftkerzen Hanfklamotten, strangen Bars, viiiel Esoterik- und Kunstnippes und sehr entspannten sonnengegerbten Einheimischen wurde für einen Abend unsere Heimat. Sagen wir mal so, wir sind am nächsten Morgen nicht sooooo früh aufgestanden.






Tag 16 ( Nimbin - ….hmm??.....auf jeden Fall südlich)

Irgendwann hatten wir dann aber doch unsere geschundenen Leiber in der Senkrechten. Am nächsten Morgen konnten wir unseren Alt-Hippi-Nachbarn beim Rasen fegen, oder Regenrinne in den Schmott fräsen ( mit einem Schrubber!) beobachten. Wir wussten nicht genau was er dort 3 Stunden machte. Deshalb schnell weg hier :D. Hier und da wurde mal für das ein oder andere Wellenbad im Meer angehalten aber herausragende Ereignisse gibt es über diesen Tag nicht zu berichten. Es zeigten sich allerdings langsam erste Anzeichen von Reisekoller. Mirko erwischte Tobi und mich dabei wie wir erarbeiteten, dass man doch anhand des Ausschlages unseres, pendelnd am Innenspiegel aufgehängten, Weihnachtsschmuckes und der Geschwindigkeit unseres Kraftfahrzeuges den Radius der grade durchfahrenen Kurve berechnen kann. Die Fachdiskussion wurde nur mit einem vielsagenden Kopfschütteln kommentiert. Am selben Tag wachte ich von meinem Mittagsschläfchen im hintern Separee unseres Mobilheims auf und sah Mirko und Tobi grölend den Pur-patymix abfeiern. Also: zum Glück hat es wohl alle erwischt.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Das Nerdparadies und Heiligabend mit Känguruhsteak


Tag 13 (Brisbane)

Nach romantischem Parkplatzfrühstück und Deodusche wurde erneut Brisbanes City angesteuert. Erster Zielpunkt: Museum of Brisbane and Science Center. Überraschenderweise fanden wir gefallen daran uns über die örtliche Flora und Fauna, Geschichte und Kultur zu informieren. Das Science Center war für uns dann aber wie ein riesiger Abenteuerspielplatz. Es wurde 3 Stunden mit leuchtenden Augen an allem rumgespielt, Kinder einfach beiseite gestellt wenn sie eine der spannenden Mitmachversuchsphysikexperimentierspielzeuge blockierten, wild über Wirkungsweisen und Effekte diskutiert und mit breitem Grinsen dieser Abenteuerspielplatz für Nerds wieder verlassen.










Anschließend Mittagessen im durchaus übersichtlichen Chinatown, noch ein wenig Sightseeing und am späten Nachmittag wieder ab Richtung Süden, nach Miami zu Nobbies Campingplatz. Diesen hatten wir bereits Morgens gebucht um nicht noch in dem nächsten Parkplatzähnlichem Stall die Weihnachtsgeschichte als Melchior, Baltasar und Kasper nachzustellen. Es wurde gebührend mit Dusche, frischgewaschenen Klamotten, weltklasse Känguruh BBQ, frischem Salat und TimTams als Nachspeise des Erlösers Geburtstag gefeiert.






Tag 14 (Nobbies Beach – Byron Bay)

Der Luxus von saubersten warmen Duschen wurde nochmals voll ausgekostet und dann ausführlich die Sehenswürdigkeiten am Strand unter die Lupe genommen. Es gab hier wirklich viel zu bestaunen, sodass wir fast den ganzen Tag dort verbrachten. Am Nachmittag wurde noch eine kleine Expedition in den Regenwald am Mount Tamborin unternommen und anschließend die Pferde vor die Kutsche gespannt und ein Camingplatz kurz vor Byron Bay als Nachtlager gewählt.
  


Montag, 24. Dezember 2012

Sondereintrag Weihnachten


Meter machen


Tag 10 (Irgendwo in der Nähe von Mackay – Irgendwo in der Nähe von Gladstone)

An diesem Morgen stellte sich heraus, dass die Waschgelegenheit des Campingplatzes und die Badeoase und Tränke der Rinder auf der angrenzenden Weide ein und derselbe Tümpel ist. Wir entschieden uns für das vermeintlich kleiner Übel und brausten ungeduscht aber mit weit offenen Fenstern weiter Richtung Süden. Der heutige Tag stand unter dem Motto: Meter machen!! Vorbei an Büschen, Sträucher und allerlei Gegend dazwischen ging es mit Schallgeschwindigkeit der Sonne entgegen. Wobei….halt….nicht richtig! Hier auf der Südhalbkugel zieht die Sonne unglaublicherweise über Norden von Ost nach West (Bildungsurlaub!!!). Da wir unseren ursprünglichen Plan, zu dritt vorne in der ersten Reihe in dem gefühlt 80cm breiten Toyota Hiache zu sitzen, schon am zweiten Tag verworfen haben wurden dies angenehme Stunden bei lauter Musik, gelegentlichen Stops um mit lustigen Spielchen die neue Sitzplatzverteilung auszuzocken und ingenieurmäßigem aufrüsten der Stromwandlung und Verteilung in unserem Gefährt.










Tag 11 (Gladstone – Rainbowbeach)

Der letzte Tag hatte uns gelehrt: Nur Meter machen kann auch irgendwie nicht der Sinn unseres Urlaubs sein. Also Kulturprogramm eingeschoben. Es wurde der Ankerpunkt James Cooks mitsamt seinem Anker bestaunt,

 

öfter einfach mal die Aussicht genossen,


eingekauft,



Brotzeiten eingelegt



und wahnsinnig spannende mysteriöse Löcher untersucht


Für Mirko wurde sogar an jedem Exemplar seines heiß geliebten Federviehs gestopt.


Am Abend lief unser Reiseheim dann Rainbowbeach an, wo wir uns ausgiebig in den Wellen trollten, die Sanddünen erklommen und uns ein Abendessen am Strand kredenzten.




Die Nacht wollten wir auf dem Strandparkplatz verbringen, was sich allerdings als keine sooo gute Idee herausstellte.


Tag 12 (Rainbowbeach – Brisbane)

1:30 Uhr
Es klopft an unsere Haustür und man sieht durch die Scheibe jemanden mit einer Taschenlampe rumfuchteln. Wir öffnen. Mit geschlossene Augen schallmeit uns ein:“ Guten Tag, Ich bin vom örtlichen Ordnungsamt, hier ist Campen verboten, das bedeutet ein Bußgeld von 500$“, entgegen. Komischerweise sind jetzt alle hellwach. Es stellte sich heraus das wir ca. 2m entfernt von dem 50x50cm großen Verbotsschild geparkt hatten. Der freundliche Herr hatte aber erbarmen und beließ es bei einer mündlichen Verwarnung. Er brabbelte noch irgendwas von aus der Stadt fahren, dass aber keiner mehr wahr nahm.
Schlaftrunken setzte ich mich ans Steuer und konnte Tobi und Mirko davon überzeugen einfach auf den nächsten Strandparkplatz zu fahren und dort unsere Träume fortzusetzen.

3:30 Uhr
Erneutes energisches klopfen an unsere Wohnungstür. Nach öffnen dieser stieß uns ein nicht mehr ganz so freundliches: “ ich habe gesagt AUS der Stadt fahren, das macht jetzt 500$“ vor die Stirn. Wir zeigten uns, nur in Unterhose bekleidet, ÄUSSERST einsichtig, brachten unser schlechtestes Englisch hervor um zu verdeutlichen, dass wir ihn wohl nicht richtig verstanden hätten. Es lässt sich nicht mehr genau sagen ob es unsere durchtrainierten, braungebrannten Leiber bekleidet in knappen H&M-Shorts oder das stammeln der Denglish Wortfetzen ihn überzeugten, auf jeden Fall hatte er erneut Mitleid und ließ uns ohne Bußgeld seine Stadt verlassen. Wir übernachteten also nicht am Strand sondern weit außerhalb am Straßenrand. SEHR entspannte Nacht.
Aus lauter Trotz und vielleicht auch weil es dort Duschen gab wurde am Strand gefrühstückt! Gestärkt wurden die letzten 200Km bis nach Brisbane ruckzuck abgerissen. Wir durchschlenderten die beindruckende Innenstadt, shoppten ein bisschen, besichtigten die örtliche Uni und konnten allerlei Musiker auf mehreren Straßenbühnen bestaunen die zu einem der hier zahlreich stattfindende Festivals gehörten. Anschließend wurden wir noch Zeugen eines Weihnachtumzugs mit Trommlern, Tänzern und Kamelen. Dies alles und unser erster richtiger Regen in Down Under, ließ uns erst recht spät zu dem Campingplatz unserer Wahl aufbrechen. Die Folge: Er hatte schon zu. Wie auch alle weiteren 4 angefahrenen uns nicht mehr reinlassen wollten. Na dann halt wieder Parkplatz. Diesmal allerdings beim örtlichen 24h BurgerKing (hier Hungry Jacks genannt) wo man uns versicherte hier gibt’s kein Bußgeld.








Freitag, 21. Dezember 2012

Schnorcheln im Postkartenmotiv


Tag 8 (Airlie Beach)

Für, den von allen Insekten heiß geliebten, Tobi war die Idee mit offener Heckklappe zu schlafen vielleicht nicht soooooo optimal. Aber er ist ja hart im nehmen und so ist nach dem gemütlichen Frühstück und inzwischen bestzeitverdächtigem Abbauen und Zusammenpacken für StreuselkuchenTobi und uns alles wieder vergessen. Jetzt wurde der Schnorcheltrip für den nächsten Tag gebucht, ein kleiner Shoppingturn eingeschoben und ein erholsamer Strandtag verbracht. Bei etwas gemäßigten Temparaturen am Abend konnten wir uns noch zu einer kleinen Erkundungstour ins Umland aufraffen und voller Vorfreude auf den nächsten Tag mit einem Feuerwerk aus schlechten Nerdwitzen auf dem örtlichen Campingplatz den Abend genießen.




Tag 9 (Whitsunday Islands)

Cool und keinen Millimeter nervös wie immer saßen wir nun endlich auf dem Boot, dass uns zur weltbesten Korallenbucht an einer der vielen Inseln bringen sollte. Nach gegenseitigem belächeln über den Anblick der jeweils anderen zwei Astralkörper verpackt in Neopren eroberten wir das Wasser. Es bot sich uns Schnorcheljungfrauen eine unbeschreiblich bunte, prachtvolle Welt aus zahllosen unterschiedlichen Korallen in allen erdenklichen Formen gesäumt von ebenso farbenfrohen Fischen und Fischschwärmen. Wir waren alle drei so fasziniert und gefesselt, dass wir um keinen Preis der Welt freiwillig zum Schiff zurückkehren wollten und per Beiboot eingesammelt werden mussten. Nach ausgiebigem Mahl an Bord führte uns unsere Tour zu einer der schönsten Inseln der Welt, ach was rede ich der Galaxie: Weiße Sandstrände, türkisblaues Wasser…..aber seht selbst:










Völlig überladen mit unfassbaren Eindrücken verbrachten wir die Nacht auf einem abgelegenen Campingplatz im tiefsten Nirgendwo. Wir sortierten unsere Tageserfahrungen, ignorierten Mirko, der Dank Sonnenstich nur noch unzusammenhängende Wortfetzen von sich gab und ziellos ums Auto torkelte und schliefen seelig lächelnd ein.