Montag, 24. Dezember 2012

Meter machen


Tag 10 (Irgendwo in der Nähe von Mackay – Irgendwo in der Nähe von Gladstone)

An diesem Morgen stellte sich heraus, dass die Waschgelegenheit des Campingplatzes und die Badeoase und Tränke der Rinder auf der angrenzenden Weide ein und derselbe Tümpel ist. Wir entschieden uns für das vermeintlich kleiner Übel und brausten ungeduscht aber mit weit offenen Fenstern weiter Richtung Süden. Der heutige Tag stand unter dem Motto: Meter machen!! Vorbei an Büschen, Sträucher und allerlei Gegend dazwischen ging es mit Schallgeschwindigkeit der Sonne entgegen. Wobei….halt….nicht richtig! Hier auf der Südhalbkugel zieht die Sonne unglaublicherweise über Norden von Ost nach West (Bildungsurlaub!!!). Da wir unseren ursprünglichen Plan, zu dritt vorne in der ersten Reihe in dem gefühlt 80cm breiten Toyota Hiache zu sitzen, schon am zweiten Tag verworfen haben wurden dies angenehme Stunden bei lauter Musik, gelegentlichen Stops um mit lustigen Spielchen die neue Sitzplatzverteilung auszuzocken und ingenieurmäßigem aufrüsten der Stromwandlung und Verteilung in unserem Gefährt.










Tag 11 (Gladstone – Rainbowbeach)

Der letzte Tag hatte uns gelehrt: Nur Meter machen kann auch irgendwie nicht der Sinn unseres Urlaubs sein. Also Kulturprogramm eingeschoben. Es wurde der Ankerpunkt James Cooks mitsamt seinem Anker bestaunt,

 

öfter einfach mal die Aussicht genossen,


eingekauft,



Brotzeiten eingelegt



und wahnsinnig spannende mysteriöse Löcher untersucht


Für Mirko wurde sogar an jedem Exemplar seines heiß geliebten Federviehs gestopt.


Am Abend lief unser Reiseheim dann Rainbowbeach an, wo wir uns ausgiebig in den Wellen trollten, die Sanddünen erklommen und uns ein Abendessen am Strand kredenzten.




Die Nacht wollten wir auf dem Strandparkplatz verbringen, was sich allerdings als keine sooo gute Idee herausstellte.


Tag 12 (Rainbowbeach – Brisbane)

1:30 Uhr
Es klopft an unsere Haustür und man sieht durch die Scheibe jemanden mit einer Taschenlampe rumfuchteln. Wir öffnen. Mit geschlossene Augen schallmeit uns ein:“ Guten Tag, Ich bin vom örtlichen Ordnungsamt, hier ist Campen verboten, das bedeutet ein Bußgeld von 500$“, entgegen. Komischerweise sind jetzt alle hellwach. Es stellte sich heraus das wir ca. 2m entfernt von dem 50x50cm großen Verbotsschild geparkt hatten. Der freundliche Herr hatte aber erbarmen und beließ es bei einer mündlichen Verwarnung. Er brabbelte noch irgendwas von aus der Stadt fahren, dass aber keiner mehr wahr nahm.
Schlaftrunken setzte ich mich ans Steuer und konnte Tobi und Mirko davon überzeugen einfach auf den nächsten Strandparkplatz zu fahren und dort unsere Träume fortzusetzen.

3:30 Uhr
Erneutes energisches klopfen an unsere Wohnungstür. Nach öffnen dieser stieß uns ein nicht mehr ganz so freundliches: “ ich habe gesagt AUS der Stadt fahren, das macht jetzt 500$“ vor die Stirn. Wir zeigten uns, nur in Unterhose bekleidet, ÄUSSERST einsichtig, brachten unser schlechtestes Englisch hervor um zu verdeutlichen, dass wir ihn wohl nicht richtig verstanden hätten. Es lässt sich nicht mehr genau sagen ob es unsere durchtrainierten, braungebrannten Leiber bekleidet in knappen H&M-Shorts oder das stammeln der Denglish Wortfetzen ihn überzeugten, auf jeden Fall hatte er erneut Mitleid und ließ uns ohne Bußgeld seine Stadt verlassen. Wir übernachteten also nicht am Strand sondern weit außerhalb am Straßenrand. SEHR entspannte Nacht.
Aus lauter Trotz und vielleicht auch weil es dort Duschen gab wurde am Strand gefrühstückt! Gestärkt wurden die letzten 200Km bis nach Brisbane ruckzuck abgerissen. Wir durchschlenderten die beindruckende Innenstadt, shoppten ein bisschen, besichtigten die örtliche Uni und konnten allerlei Musiker auf mehreren Straßenbühnen bestaunen die zu einem der hier zahlreich stattfindende Festivals gehörten. Anschließend wurden wir noch Zeugen eines Weihnachtumzugs mit Trommlern, Tänzern und Kamelen. Dies alles und unser erster richtiger Regen in Down Under, ließ uns erst recht spät zu dem Campingplatz unserer Wahl aufbrechen. Die Folge: Er hatte schon zu. Wie auch alle weiteren 4 angefahrenen uns nicht mehr reinlassen wollten. Na dann halt wieder Parkplatz. Diesmal allerdings beim örtlichen 24h BurgerKing (hier Hungry Jacks genannt) wo man uns versicherte hier gibt’s kein Bußgeld.








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