Tag 31 (Robe – Hahndorf – Dublin)
Wir ignorierten an diesem Morgen die Tatsache, dass alle
anderen Gäste diese Campingplatzes mitten im Nationalpark mit Allrad
betriebenen Fahrzeugen angereist waren und düsten über gefühlte 130km schlaglochübersähte
Schotterpiste davon. Mit dem richtigen Timing beim Fotos machen hätte man das
hintere separee unseres Flummis mit Küche auch als mit allerlei Blödsinn
vollgestopfte Raumstation darstellen können. Am frühen Nachmittag erreichten
wir schließlich Hahndorf, eine von Lutheranern gegründete deutsche Enklave in
der Nähe von Adelaide. Was hatten wir uns nur dabei gedacht? Eine
Aneinanderreihung von German Saussages, German Pizza, German Cheese, German
wasauchimmerLäden. Alle stilecht in den German Nationalfarben blau und weiß und
vollgestopft mit Kegelklub- und Altersheimausflüglern. Wir machten das Beste
daraus und bestellten Sauerbraten und Erdinger Kristallweizen im German
Wirtshaus. Anschließend flüchteten wir Richtung Adelaide, machten dort einen
kleinen Stadtspaziergang und steuerten am Abend schließlich das ca. 50km
nördlich gelegene Dublin an um dort die Nacht zu verbringen. Keine Angst, wir
würden Adelaide schon noch die gebührende Erkundungszeit gewähren, waren nun
aber erst einmal auf dem Weg ins Outback.
Tag 32 (Dublin – Pimba)
Das Zusammentreffen von einem ca. 80cm breitem und 3m hohem
Caravan mit 3x4m Vordach und auflandigem seitlich angreifendem Wind mit der
Stärke 12 ließ in dieser Nacht keine Seefahrerträume offen. Da unser
Campingplatz wieder einmal kostenlos war, allerdings dafür auch mit dem Luxus
eines Autobahnrastplatzes, also ohne Duschen, entschieden wir uns bei unserem
ersten Zwischenstopp in Port Pirie das Angenehme mit dem Nützlichen zu
verbinden: kurz einkaufen, ausgiebig baden. Es wurde auch nur ganz kurz und
ergebnislos darüber nachgedacht warum das Wasser hier am Strand direkt neben
der, im Reiseführer erwähnten und Hochhausgroßen Zink- und Bleischmelzfabrik, irgendwie
anders schmeckt. Nächster Halt: Port Augusta. Dieses kleine Hafenstädtchen hat
doch tatsächlich mal im Finale um die Wahl zur Hauptstadt von South Australia
gestanden und verloren. Zu Recht. Wir konnten hier nichts erwähnenswertes
entdecken außer eines weiteren Thomas Philipps Australiens in dem wir unser
Mobiliar wieder vervollständigten. (Wir hatten mit unseren grazilen Körpern
schon die Hälfte der noch grazileren Campingstühle in Restmüll verwandelt). Endstation
für heute war dann Spuds Tankstelle / Kneipe / Supermarkt / Rasthof / Campingplatz
in Pimba. Nach einem gepflegten Kartenspiel begleitet von ein paar
Kaltgetränken in diesem Etablissement zogen wir uns dann genau wie die anderen
Trucker in unseren zugegebenermaßen etwas kleinen Roadtrain zurück.
Tag 33 (Pimba – Woomera – Coober Pedy)
Die erste Station an diesem Tag war das nahegelegene
Woomera. Dieses Städtchen diente einst als Koordinationsbasis für
Atombombenversuche im Outback und war lange Zeit für die Öffentlichkeit
gesperrt. Heute sind hier immer noch Teile des Militärs untergebracht aber man
darf wieder hinein. Und genau so wie
sich das hier ließt, sah es auch aus. Verlassene Wohnblocks, sozialistisch
aussehende Militärgerätschaften die unter freiem Himmel ausgestellt werden und
keine Menschenseele auf der Straße unterwegs. Es hielt uns nicht lange an
diesem unbehaglichen Ort, so dass wir nach weiteren 400km durchs Outback am
Nachmittag Coober Pedy erreichten. Hier suchen verrückte Australier mit
abenteuerlich zusammengeschusterten Gerätschaften nach bunten Steinen in der
Erde und drehen dabei die ganze Gegend so auf links, dass man denkt man wäre
auf dem Mond. Außerdem leben die Einwohner dort in Höhlen da die Temperaturen
oft 50°C überschreiten. (Wir haben zum Glück eine recht kühlen Tag mit nur 44°C
erwischt). Wir besichtigten eine alte Mine, alte Filmrequisiten aus Mad Max und
den örtlichen Golfplatz! Zwischendurch wurde sich in alter Tradition im
örtlichen Freibad abgekühlt. Leider wurde mein 10.0 verdächtiger gehechteter
fünffacher Auerbachsaltoversuch weder von Tobi und Mirko noch von den
Einheimischen gewürdigt, sondern nur mit einer deftigen Zerrung in beiden Armen
quittiert. Anschließend gingen wir aber
noch selbst mit Wünschelroute auf Opaljagd und schliefen unter Tage.
Hab gerade gelernt, dass sämtliche Chemikalien, die mit der menschlichen Haut in Berührung kommen, bereits 26 Sekunden später im Blutkreislauf sind. Dann wollen wir mal hoffen, dass bei Eurer jetzigen Schwermetallbelastung die Metalldetektoren am Flughafen keine Massenpanik auslösen. In diesem Sinne: weiterhin gute Reise. Rudi.
AntwortenLöschen"Hallo! Mein Name ist Martin Brest und wie Ihr unschwer sehen könnt, überfalle ich gerade eure blöde Bank. Ich habe mir nämlich gerade diesen schönen Anzug ausgesucht - ich kann ihn aber leider nicht bezahlen!" - "Sie können sich das Gequatsche sparen, die nehmen eh nur das Bild auf..."
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